Im "Colorado Provencial" bei Rustrel und Wanderung zum
Zisterzienserkloster "Abbaye de Sénanque" bei Gordes
Betörend ist der frische Duft der Lavendelblüten, wie er von den Lavendelfeldern in der Provence in der Hitze des Tages verströmt wird.
Zahlreich während unserer diversen Wanderungen konnten wir uns an dem Anblick der blau-lila Reihen und dem intensiven Geruch erfreuen.
Ein ganz anderes Farbenspektrum boten die Ockerfelsen des "Colorado Provencal" bei Rustrel, die wir in brütender Nachmittagshitze
erkundeten. In völliger Abgeschiedenheit wanderten wir von Gordes aus zum Zisterzienserkloster "Abbaye de Sénanque" und erfreuten uns
an der Natur und dem Gesang der Mönche in der Klosterkirche.
Wandern im Duft des blühenden Lavendels, nirgendwo anders als in der Provence ist das in diesem
Umfang möglich. Der Echte Lavendel ist ein aromatischer Strauch, der Wuchshöhen von 1 Meter und mehr erreicht.
Seit der Duft des Lavendel künstlich erzeugt werden kann, hat sich die Anzahl der bewirtschafteten Lavendelfelder
dramatisch verringert. Trotzdem beleben sie als farbiger Tupfer das provencalische Landschaftsbild.
Wohl geordnet sind die Lavendelfelder in Reihen angelegt und vermitteln ein Bild von Symetrie.
Der Duft des blühenden Lavendel ist unbeschreiblich intensiv, ebenso wie die Farbtiefe der Blütenstände.
Kleine Säckchen mit Lavendelblüten werden häufig in Kleiderschränke gelegt, wo sie angenehm duften und vor Motten schützen sollen.
Weiterhin wird aus den Blüten Lavendelöl hergestellt oder auch wohlriechende Seifen.
Ein ganz anderes Landschaftsbild zeigt uns die Wanderung in der Gegend von Rustrel.
Sie ist sehr abwechslungsreich und bietet einige fantastische Ausblicke
auf die Berghänge. Den Abschluss bildet dann der Besuch der Ockerbrüche des
Colorado Provencal selbst.
Seine faszinierende Seite zeigt der Colorado Provencal bei sonnigem Wetter. Der strahlend blaue
Himmel kontrastiert dann besonders zu den vielfarbigen Erdformationen.
In wunderbaren Farbschattierungen leuchtet dieser Teil der früheren Ockerbrüche.
Durch das Sonnenlicht in Verbindung mit dem azurblauen Himmel und dem Grün des Pflanzenbewuchses entstehen besonders stimmungsvolle Fotos.
Das griechische Wort OKHRA = Ocker bedeutet gelbe Erde. Die Ocker des Colorado Provencal bieten eine unendliche Palette von Nuancen,
vom blassen Gelb zum lebhaften Rot über viele Orangetöne.
Diese Farbtöne sind durch ein Mineral bedingt: ein Eisenhydroxid, GOETHIT genannt.
Bei den natürlichen Ockern sind die Kristalle des GOETHIT mit einem Ton verbunden, dem KAOLINIT.
Es ist die enge Verbindung dieser beiden Mineralien, die wirklich das Pigment « OCKER » bildet.
Der Felsen selbst ist eine sandige Formation, aus Quarzkörnern bestehend.
Die Kristalle sind sehr klein: die des Kaolinit und des Goethit messen etwa ein micron,
weshalb man sie nur unter dem Elektronenmikroskop betrachten kann.
Die Mineralogische Zusammensetzung des Materials Ocker:
- das Kaolin, das der wesentliche tonhaltige Träger ist
- der Goethit, der das farbige Pigment ist
- der Quarz, der kieselsäurehaltig immer microfein vorhanden ist
In der Gegend von Roussillon und Rustrel ist die Geschichte des Ockers in
den zerklüftete Hügeln, in der Farbe des Bodens, an Spuren des früheren
Abbaus und an den bunten Fassaden der Häuser sehr präsent.
Ein Erinnerungsfoto in der farbenfrohen Landschaft und schon wandern wir neuen Zielen entgegen.
Ihr könnt euch von den Gesängen der Mönche bei der Wanderung zum Kloster Abbaye de Sénanque
begleiten lassen, in dem ihr links den Startknopf -> der Bedienungsleiste drückt.
Wanderung zum Zisterzienserkloster Sénanque
Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Zisterzienserkloster Sénanque ist das Städtchen Gordes, das
sich an einer Bergflanke erhebt und durch eine mächtige Burg aus dem 11. Jahrhundert gekrönt wird.
An Naturgärten vorbei führt uns der Weg von Gordes zum Beginn der Senancole-Schlucht.
Auf steilem Pfad senkt sich die Wanderstrecke auf den Grund der Schlucht.
Eine enorme Hitze liegt über den heißen Steinen.
Unsere Mühen werden mit schönen Aussichten auf die Schluchtwände belohnt.
Im Schatten einer alten knorrigen Eiche halten wir eine verdiente Rast.
Jetzt sind wir am Grund der Schlucht angekommen. Über uns erheben sich die schroffen Felswände empor.
Zahlreiche Höhlen sind zu erkennen und wollen erkundet werden.
Wir erkunden eine vielleicht vor Jahrmillionen sichtbar von Wasser geschaffene Höhlenröhre.
Schon von weitem hatten wir das Glöckchen bimmeln hören. Es rief zur Nachmittagsandacht.
Wir erreichten die Rückseite des Klosters und traten in die Kirche ein.
Mönche erfüllten den erhabenen Kirchenraum mit ihren klangvollen Gesängen. Es war ein
bewegender Moment. Selbst der Rastlose verlangsamt in dieser Atmosphäre das Tempo und
senkt die Stimme.
Dann liegt das Kloster in seiner Abgeschiedenheit vor uns. Die Einsamkeit ist förmlich zu spüren.
Leider blüht hier der Lavendel noch nicht - es wäre sicherlich dann noch viel schöner.
Die schlichte aber ausdrucksstarke Architektur der Zisterzienser fasziniert. Das Licht und sein Schattenspiel
an den kargen Mauern verändert sich im Rhythmus der Tageszeiten.
Wir begeben uns wieder auf den Rückweg und steigen auf steilem Weg direkt aus der
Senancole-Schlucht nach oben auf die Hochebene.
Auf schönen Wanderwegen und an Rundsteinhütten, den "Bories", vorbei wandern wir nach Gordes zurück.
Unterwegs genießen wir nochmals die Ausblicke in die hitzeflimmernde provencalische Landschaft. Wir nehmen
Abschied, denn bald ist unser Urlaub zu Ende.
Doch ohne ein Mitbringsel verlassen wir die Provence nicht. Zwei toll duftende Lavendelseifen aus dem
Kloster: Monastère Notre Dame in Ganagobie mussten es schon sein.
Wenn euch unsere Seiten über das Wandern in der Provence gefallen haben, wären wir über
einen
EINTRAG IM GÄSTEBUCH sehr dankbar!