Unterwegs im Naturpark Altmühltal
Begegnung mit Vergangenheit und Gegenwart
Im Naturpark Altmühltal stehen dem Interessierten viele Möglichkeiten offen, die Vergangenheit und die Gegenwart
zu erleben. Zum Beispiel im Urweltmuseum Hauff, wo zahlreiche Versteinerungen von Fossilien betrachtet werden können,
die über 180 Millionen Jahre alt sind.
Oder bei einem Radausflug. Der Altmühltal Radweg zählt zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands und verläuft
durch typische Juralandschaften und Flußauen.
Oder auf einer Paddeltour auf der Altmühl, die auf einer Strecke von ca. 120 km mit dem Kanu befahrbar ist.
Oder bei einer Klettertour im Jurakalkstein, wo fast 700 Routen in etwa 30 Felsmassiven ausgewiesen sind. Von
einem mehrtägigen Ausflug ins Altmühltal an Pfingsten 2007 erzählen nachstehende Bilder.
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Mitten im Ort, direkt am romantischen Ufer der Altmühl, in absolut ruhiger Lage liegt der Dollnsteiner Campingplatz.
Hier machten wir es uns für einige Tage gemütlich.
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Beim ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen - der Bäcker ist gleich um die Ecke - wurden die Aktivitäten des
Tages besprochen.
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Radfahren auf dem Altmühl-Radwanderweg war einige Male angesagt, auch wenn das Wetter sich nicht immer
von seiner besten Seite zeigte.
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Informationstafeln am Radweg erklären die geologischen Zusammenhänge im Naturpark
Altmühltal und beschreiben die sehenswerten Naturschönheiten.
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Blühendes Rapsfeld vor der Felsengruppe der "Zwölf Apostel".
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Unsere Radtour führt uns nach Solnhofen zum Urwelt-Museum Hauff, wo
viele Versteinerungen von Fossilien im Plattenkalk der Jurazeit zu sehen sind.
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Die Erde ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Angenommen das entspräche zwölf Stunden: dann hätte die Geschichte der Menschheit erst vor etwa 33 Sekunden begonnen!!!
Die Jurazeit, aus der diese Fossilien stammen, läge nur 29 Minuten (= 180 Millionen Jahre) zurück.
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Die Erde bot damals ein völlig anderes Bild: Grönland lag bei Afrika, Indien am Südpol. Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodilsaurier, Flugsaurier, Fische, Seelilien, Ammoniten und Belemniten beherrschten das Land und die Meere ...
Wer mehr über die Entstehung der Erde erfahren möchte kann diesen LINK benutzen -->
Geologische Uhr der Erdgeschichte
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Einzigartige Zeugen der Vergangenheit sind im Urweltmuseum Hauff zu sehen - nirgendwo auf der Welt so zahlreich und so gut wie hier.
Ein empfehlenswerter Besuch!
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Auf der Rückfahrt von Solnhofen werden wir von der Gegenwart eingeholt - im einsetzenden Regen
werden wir pudelnass.
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Das hält uns aber nicht ab, beim Klosterbäcker in Eßlingen auf einen heißen Kaffee und ein
Stück Kuchen einzukehren. Die gute Laune ist ungetrübt.
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Auch eine Paddeltour auf der Altmühl stand auf dem Programm. Von Dietfurt bis Dollnstein
waren 26 km zu bewältigen.
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Gemächlich fließt die Altmühl dahin. Das Tal windet sich in engen Kurven zwischen mächtigen Kalkfelsen hindurch.
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Im seichten Wasser steht der Reiher und späht nach Beute. Er lässt sich nicht stören,
während wir langsam vorbei treiben.
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Nach Solnhofen paddeln wir auf die schönste Felsformation des Altmühltals zu, die sogenannten "Zwölf Apostel",
die sich im Halbrund dem Lauf der Altmühl anpassen.
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Vom Boot aus blicken wir hinauf zu den majestätisch wirkenden Kalkfelsen.
Diese Formationen erinnern daran, dass vor 180 Millionen Jahren ein tropisches Meer die Landschaft bedeckte.
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Die schroffen Felsformationen sind oft durch Löcher und Höhlen unterbrochen und laden gerade dazu ein,
sie näher zu erkunden.
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Eine unserer Erkundungen galt bei einer Klettertour einem Wahrzeichen des Altmühltales.
Zwischen Dollnstein und Breitenfurt zieht der 45 m hohe Burgsteinfelsen wie ein Magnet alle Blicke auf sich.
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Auch wir waren fasziniert von diesem Felsen und begannen eine Klettertour auf den Gipfel - allerdings nicht
auf geradem Weg, wie dieses Bild vorzugeben scheint.
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Doch Klettern mußten wir schon, um den Gipfel zu erreichen und schwindelfrei sein ebenfalls.
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Einige Kletterpassagen hatten es in sich und dieses Bild zeigt deutlich welchen Weg wir zu
bewältigen hatten.
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Nur noch ein kurzes Stück bis zum Gipfel - Elke fragt mit Blicken wie weit es noch ist.
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Vom Gipfel des Burgsteinfelsen genossen wir die herrliche Aussicht auf das Altmühltal bei Dollnstein.
Die Barockstadt Eichstätt - allein schon eine Reise wert.
Der schwärzeste Tag in der Geschichte Eichstätts, die fast vollständige Zerstörung der Stadt durch
die Schweden im Dreissjährigen Krieg, war gleichzeitig die Geburtsstunde eines barocken Stadtbildes,
das heute noch die Besucher ins Staunen versetzt. Ein Fahrradausflug führte uns in diese interessante Stadt.
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Die Altmühl schlängelt sich langsam fließend durch Eichstätt. Die Stadt und der umliegende Naturpark
ist nicht nur für Fahrradfahrer und Kanuwanderer, sondern auch für viele Touristen ein beliebtes Urlaubsziel.
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Der Dom zu Eichstätt ist die Kathedralkirche des Bistums Eichstätt. Die dreischiffige Hallenkirche geht
auf den Gründungsbau des hl. Willibald zurück, der hier bereits im 8. Jahrhundert
eine erste Steinkirche errichtet haben soll.
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Zusammen mit dem Kreuzgang und dem zweischiffigen Mortuarium gilt der Dom als eines der bedeutendsten
mittelalterlichen Baudenkmäler Bayerns.
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Sehenswert ist der u.a.der der figurenreiche Pappenheimer Altar vom Nürnberger Bildhauer Veit Wirsberger aus dem Jahre 1495.
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Die Willibald-Statue zeigt den Gründer der Kirche und ersten Bischoff zu Eichstätt. Er war ein angelsächsischer Missionar und
Bischof in Deutschland (ca. 700-787 n.Chr.), von Bonifatius eingesetzt.
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Mystisch geht es im Mortuarium zu, hier schreitet man über den Grabsteinen ehemaliger Geistlicher hinweg,
die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
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Der Kreuzgang entstand in den Jahren 1410-1470. Bestechend wirken die jeweils verschiedenen Fenstermaßwerke,
die dem Blick in den gartenähnlichen Innenhof erst seinen besonderen Reiz verleihen.
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Auch der Marktplatz in Eichstätt zeugt von der religiösen Verbundenheit der Stadt mit dem Klerus.
Auf der Mittelsäule des Brunnens, in seiner heutigen Form 1695 fertig gestellt, findet man ebenfalls
den Stadtpatron St. Willibald wieder.
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Die Schutzengelkirche am Leonrodplatz ist ein überregional kultur- und kunsthistorisch bedeutender
Sakralbau. Sie steht in der historischen Abfolge der deutschen Jesuitenkirchen
an dritter Stelle und gehört zu den frühesten Jesuitenkirchen Deutschlands.
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Die Altäre der Schutzengelkirche erstrahlen mit ihren überaus zahlreichen Engels- und Mariendarstellungen in Holzplastik, Stuck, Öl- und Freskomalerei in schöner Pracht.
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Die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Kapuzinerkirche in Eichstätt (hier ein Archivfoto) birgt ein in Deutschland seltenes Kleinod,
eine Nachbildung des Heilige Grabes in Jerusalem.
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Das Grab in Eichstätt (um 1160) ist eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem. Es ist das besterhaltene und
zeigt am genauesten den baulichen Zustand, den das Heilige Grab in Jerusalem im 12. Jahrhundert gehabt haben muss.
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Das Kloster St. Walburg ist eine Abtei der Benediktinerinnen in Eichstätt. Die Klosterkirche ist mit dem Grab der
hl. Walburga eine beliebte Wallfahrtsstätte. Ein wunderbares Erlebnis war der Gesang eines Chores, dem
wir im Altarraum zuhören konnten.
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Video ansehen
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Noch ein Blick von der Terrasse der Klosterkirche Sankt Walburg auf die Willibaldsburg und wir verabschieden uns
von Eichstätt.
Die Befreiungshalle in Kelheim - ein Stück deutsche Vergangenheit.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Naturpark Altmühl unternahmen wir einen Ausflug zur Befreiungshalle
in Kelheim, das an der Mündung der Altmühl in die Donau liegt. Die Befreiungshalle steht auf dem Michelsberg
oberhalb der Stadt Kelheim.
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Die Befreiungshalle ist ein historisches Bauwerk. Errichtet wurde sie unter König Ludwig I. von Bayern im Andenken an
die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815.
Die Rundhalle hat eine Höhe von 45 Metern und einen Durchmesser von 29 Metern.
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Der massige Rundbau aus Ziegelsteinen ruht auf einem dreistufigen Sockel,
der ein Achtzehneck darstellt. Die Außenfassade wird untergliedert von
18 Strebepfeilern, die von 18 Kolossalstatuen als Allegorien der
deutschen Volksstämme, die an den Schlachten beteiligt waren, gekrönt wird.
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Die Vorliebe für die Zahl 18 ist darin begründet, dass sowohl die Völkerschlacht bei Leipzig als auch die Schlacht bei Waterloo
an einem 18. Tag des Monats stattfanden. Sie findet sich auch in der Zahl der 54 Säulen und 54 Pfeiler, in den zweimal 36 Säulen im oberen Umgang
und in den Inschriften für je 18 zurückeroberte Festungen und Feldherren.
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Im Inneren wird das Denkmal durch einen riesigen Kuppelsaal erhellt. Die innere Empore erreicht man über
125 Stufen.
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Der Kuppelsaal hat 18 Nischen, die von Siegesgöttinnen flankiert werden, die sich ihre Hände zu
einem feierlichen Reigen reichen. Sie sind größten Teils aus weißem Carrara-Marmor hergestellt.
Dazwischen finden sich aus eroberten Geschützen gegossene, vergoldete Schilde,
die die Namen der Schlachten der Befreiungskriege tragen.
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Von der oberen Galerie aus haben wir einen umfassenden Blick auf den Reigen der Siegesgöttinnen und
auf das Bodenmosaik der Halle.
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An den Anlass der Errichtung dieses Denkmals erinnert der in den Marmorfußboden eingelassene Sinnspruch König Ludwigs I.:
MOECHTEN DIE TEUTSCHEN NIE VERGESSEN WAS DEN BEFREIUNGSKAMPF NOTHWENDIG MACHTE UND WODURCH SIE GESIEGT.
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Mit einem schönen Blick auf den Donaudurchbruch oberhalb von Kelheim beenden wir unsere Reise in den
Naturpark Altmühltal.
Wer mehr über das Bauwerk erfahren möchte kann diesen LINK benutzen -->
Befreiungshalle und
einen weiteren Bericht von einer Altmühltour in 2009 könnt ihr über die Verzweigung unten links aufrufen.
Wenn euch unsere Seiten über das Altmühltal gefallen haben, wären wir über
einen
EINTRAG IM GÄSTEBUCH sehr dankbar!
© Dieter Widmaier 2008
Letzte Änderung am: 28.11.2021